Zahnarztpraxis Dr. Zieger
Zahnfleischentzündung – Symptome, Ursachen, Behandlung und Prävention

Dr. Horatiu Zieger

Zahnfleischentzündung – Symptome, Ursachen, Behandlung und Prävention
Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist unangenehm und kann zu chronischer Parodontitis* und sogar zu Zahnverlust führen. Was hilft, wenn das Zahnfleisch entzündet ist?
* Was ist der Unterschied zwischen Gingivitis und Parodontitis?
Bei beiden Erkrankungen handelt es sich zunächst um Entzündungen des Zahnfleisches. Doch während sich eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) auf das Zahnfleisch beschränkt, greift die Parodontitis (umgangssprachlich auch Parodontose genannt) tiefere Strukturen an – wie den Kieferknochen, die Wurzelhaut und den Zahnhalteapparat – und ruft hier eine chronische Entzündung hervor. Unbehandelt führt Parodontitis zu Zahnverlust. Studien zeigen, dass die unbehandelte Parodontitis außerdem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Atemwegserkrankungen erhöht.
Symptome: Wie erkenne ich rechtzeitig eine Zahnfleischentzündung?
Die Symptome einer Zahnfleischentzündung rechtzeitig erkennen:
- Rötung und Schwellung des Zahnfleisches, begleitet von einem drückenden, ziehenden oder pulsierenden Gefühl.
- Empfindlichkeit bei Druck oder beim Verzehr von heißen, kalten oder säurehaltigen Lebensmitteln.
- Zahnfleischrückgang – die Zähne wirken länger.
- Mitunter Mundgeruch oder ein unangenehmer Geschmack im Mund.
- Taschenbildung* zwischen Zahn und Zahnfleisch.
* Was ist Taschenbildung?
Die sog. Taschenbildung beschreibt eine Lücke oder auch Vertiefung, die entsteht, wenn sich das Zahnfleisch, etwa aufgrund einer Entzündung (wie Parodontitis), vom Zahn ablöst. In den „Zahnfleischtaschen“ sammeln sich Bakterien, Plaque und Speisereste, welche die Zahnfleischentzündung noch verschlimmern können.
Ursachen: Wie entsteht eine Zahnfleischentzündung?
Die Ursachen und Risikofaktoren, die eine Zahnfleischentzündung auslösen können, sind vielfältig:
- Zahnbeläge: Unzureichendes Zähneputzen fördert Plaque- und Zahnsteinbildung. Diese sind wiederum Hauptursachen für Entzündungen am Zahnfleisch.
- Starkes „Schrubben“ mit einer zu harten Zahnbürste kann das Zahnfleisch anfälliger für bakterielle Infektionen machen.
- Genetische Veranlagung und hormonelle Veränderungen (z. B. in der Schwangerschaft) können ursächlich für eine Zahnfleischentzündung sein.
- Erkrankungen wie Diabetes erhöhen das Risiko für Zahnfleischentzündungen erheblich.
- Rauchen reduziert die Durchblutung des Zahnfleisches und verzögert seine Heilung.
- Chronischer Stress schwächt das Immunsystem und fördert Entzündungen.
Behandlung: Wie behandelt mein Zahnarzt in Bonn eine Zahnfleischentzündung?
Während leichtere Zahnfleischentzündungen bei guter Mundhygiene oft innerhalb weniger Tage wieder abheilen, ist bei länger anhaltenden Symptomen eine Kontrolluntersuchung in Ihrer Zahnarztpraxis notwendig. Dabei stellt Ihr Zahnarzt zunächst die Ursache der Zahnfleischentzündung fest und beginnt dann mit einem individuellen Behandlungsplan. So wird z. B. Plaque und Zahnstein entfernt und eine antibakterielle Behandlung durchgeführt. Bei einer Früherkennungsuntersuchung des Zahnfleisches wird der sog. Parodontale Screening Index (PSI) gemessen. Dieser wird mithilfe einer feinen Sonde ermittelt, die Aufschluss über die Tiefe des Spaltes zwischen Zahn und Zahnfleisch gibt. Ab einem PSI-Wert von 3 – bzw. bei einer Taschenbildung mit einer Zahnfleischtaschentiefe größer als 3,5 Millimeter – kann bereits eine Parodontitis vorliegen, die systematisch behandelt werden muss. Bei einer fortgeschrittenen Entzündung am Zahnfleisch können dann tiefe Zahnfleischtaschen von Zahnbelägen gereinigt und eine Parodontalbehandlung* bzw. Parodontitisbehandlung durchgeführt werden.
* Was ist eine Parodontalbehandlung?
Parodontalbehandlungen zielen darauf ab, die Zähne langfristig zu erhalten, Entzündungen zu stoppen und die Funktion des Zahnhalteapparats wiederherzustellen. Auch als „Parodontitisbehandlung“ (und im Volksmund „Parodontosebehandlung“) bezeichnet, umfassen sie alle Maßnahmen, mit denen eine Erkrankung des Zahnhalteapparats (Parodontium) behandelt wird, insbesondere bei Parodontitis. Dazu gehört neben der professionellen Zahnreinigung (PZR) auch das Glätten und Polieren der Zahnwurzeloberflächen sowie der Einsatz lokaler oder systemischer Antibiotika und desinfizierender Spülungen. Ebenso können chirurgische Maßnahmen notwendig sein – einerseits, um entzündetes Zahnfleisch schonend zu entfernen und anderseits, um das Zahnfleisch besser an die Zahnwurzel anzupassen und so die Geweberegeneration zu fördern.

Prävention: Wie kann ich einer Zahnfleischentzündung vorbeugen?
Eine gründliche Mundhygiene und gesunde Lebensweise ist die beste Vorsorge gegen Zahnfleischentzündungen und Parodontitis:
- Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) mindestens alle 6 Monate entfernt Plaque und Zahnstein gründlich.
- Putzen Sie die Zähne mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und idealerweise einer sanften, elektrischen Zahnbürste.
- Wechseln Sie die Zahnbürste bzw. den Zahnbürstenkopf regelmäßig. Eine alte Zahnbürste sammelt Bakterien an.
- Ergänzen Sie das Zähneputzen mit Interdentalbürsten*.
- Die regelmäßige Anwendung von Zahnseide reinigt auch die am schwersten zugänglichen Stellen zwischen den Zähnen.
- Vermeiden Sie zuckerreiche Speisen und Getränke.
- Reduzieren Sie Stress. Stärken Sie gezielt Ihr Immunsystem mit Bewegung, frischer Luft und gesunder Ernährung.
- Verzichten Sie für Ihre Zähne und Ihre allgemeine Gesundheit konsequent auf Tabakkonsum.
- Trinken Sie ausreichend. Das hält die Mundhöhle feucht und fördert die Selbstreinigung.
* Was sind Interdentalbürsten?
Interdentalbürsten sind kleine, speziell entwickelte Bürsten, welche die Zahnzwischenräume reinigen. Ihr konischer Bürstenkopf ermöglicht es, auch enge Stellen zwischen den Zähnen zu erreichen und dort Plaque und Speisereste zu entfernen.
Eine Zahnfleischentzündung lässt sich erfolgreich behandeln.
Eine gute Mundhygiene, regelmäßige professionelle Zahnreinigungen (PZR) und Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt sorgen dafür, dass Entzündungen am Zahnfleisch erst gar nicht entstehen. Sollten Sie trotzdem Symptome einer Zahnfleischentzündung feststellen, ist Ihre Zahnarztpraxis in Bonn die erste Anlaufstelle. Denn nur Ihr Arzt kann die Zahnfleischentzündung dauerhaft bekämpfen und weiteren Schäden vorbeugen, etwa mit einer systematischen Parodontitistherapie. Gerne beraten wir Sie auch ausführlich in unserer Prophylaxeabteilung zu Ihrer persönlichen Mundpflege und Mundhygiene.
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